Glossar

Stereofotografie

stereoscopic photo

[stereo (griechisch):

Bestimmungswort von Zusammensetzungen mit der Bedeutung «räumlich, körperlich, massiv, fest».
 

[Stereofotografie:

Fotografisches Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von Bildern, die bei der Betrachtung (z.B. mit dem Stereoskop) einen dreidimensionalen Raumeindruck vermitteln.

«Das Medium Stereofotografie (auch 3D-Fotografie genannt) besitzt die Fähigkeit, uns eine reale - unsere täglich erlebte räumliche Welt zu simulieren, die dabei scheinbar wie zum Anfassen für die Ewigkeit eingefroren ist. Die Stereofotografie ermöglicht wesentlich eindrucksvoller als die «normale» 2D-Fotografie, die gesehenen Welten (Bilder) durch Zeit und Raum zu transportieren, um unsere «Erinnerungen» anderen Menschen präsentieren zu können oder diese in unserem Geist wiederzubeleben.
 
Landschaften, Architektur, Pflanzen, Tiere, Menschen, Events, Erotik und all die anderen Motivthemen, die wir mit der konventionellen Fotografie in unserem Leben so gerne einfangen, sind auch die Themen der Stereofotografie.
 
Aber das Erleben beim Sehen ist viel intensiver: näher, tiefer, länger, total real - einfach genial!»

[Ralf Stange, 2002]

[stereoskopisches Sehen, binokulares Sehen, plastisches Sehen:

Wenn sich die Sehfelder paarig angelegter Augen überschneiden, werden verschieden weit entfernte Gegenstände auf verschiedenen Stellen der Netzhaut beider Augen abgebildet. Die von beiden Augen wegführenden Nerven laufen zum Gehirn und bilden an der Basis des Zwischenhirns die x-förmige Sehnervenkreuzung, in der sich die Nervenfasern teilweise überkreuzen. Durch diese Überkreuzung können die verschiedenen Bilder, die von beiden Augen stammen, im Gehirn «übereinander projiziert» werden, sodass es zu einer Vorstellung der räumlichen Tiefe und der dreidimensionalen Gestalt eines Gegenstandes kommt.
 

[Stereoskopie:

Verfahren zur raumgetreuen Bildwiedergabe nach dem Prinzip des plastischen Sehens.
Man unterscheidet:

  1. die Stereobetrachtung mit dem Stereoskop,
  2. die Stereoprojektion mit polarisiertem Licht
    (Eine Spezialbrille mit gekreuzten Analysatoren ist erforderlich!),
  3. das Anaglyphenverfahren
    (Die bekannte Rot-Grün- oder auch Rot-Türkis-Brille ist erforderlich!)
    Beispiel:

Monofotografie (2D):

«Schalenbrunnen im Sonnenlicht»



Mit EINER Analogfotokamera auf Schwarz-Weiß-Infrarotfilm festgehalten.

Stereofotografie (3D):

«Schalenbrunnen im Sonnenlicht»



Mit ZWEI Analogfotokameras auf Schwarz-Weiß-Infrarotfilm festgehalten.

[Stereoskop:

Optisches Gerät, mit dem sich gezeichnete oder fotografierte Stereobildpaare betrachten lassen, wobei jedem Auge nur eines der Einzelbilder (Halbbilder) dargeboten wird.
 

[Stereokamera:

Fotoapparat mit zwei Objektiven und doppelter Bildbühne zur Erzielung zweier Einzelbilder (Halbbilder) für die Stereofotografie.